bosch-gms-120-im-test
Der Bosch Professional Multidetektor vom Typ GMS 120 wird vom Hersteller als ein zuverlässiges Ortungsgerät für Profis beschrieben und weckte aufgrund seiner technischen Daten und der versprochenen Leistungsfähigkeit unser Interesse. Wir haben den Detektor einmal etwas genauer unter die Lupe genommen. Welche Vor- beziehungsweise Nachteile hat er zu bieten?

Verpackung und Lieferumfang

Der Multidetektor wurde zusammen mit der zum Betrieb erforderlichen 9-Volt-Batterie und einer praktischen Schutztasche geliefert. Dabei handelt es sich um ein Etui aus einem strapazierfähigen und festen Material, das über einen Klettverschluss verfügt und sich zum Verstauen und Transportieren des Detektors hervorragend eignet.

Qualität und Verarbeitung

Bosch hat bei diesem Gerät wieder einmal ganze Arbeit geleistet, denn in puncto Qualität und Verarbeitung lässt der GMS 120 keine Wünsche offen. Er ist robust und sehr stabil, besitzt ein ausreichend großes Display und Bedientasten, die weder klemmen noch wackeln. Der Detektor hat ein Gewicht von 640 Gramm und ist 20,0 mal 3,2 mal 8,5 Zentimeter groß.

Ausstattung und Funktionen

Der GMS 120 ortet nicht nur Eisenmetalle und spannungsführende Leitungen, sondern auch Nichteisenmetalle und sogar Holz. Er verfügt über eine automatische Kalibrierung, so dass Anwendungsfehler quasi ausgeschlossen werden können. Dies erleichtert gerade ungeübten Nutzern das Handling. Das Display kann durch einen einfachen Tastendruck beleuchtet werden und lässt sich auch bei hellerem Tageslicht blendfrei ablesen.

Verschiedene Modi und ein praktischer LED-Leuchtring

Um die Ortung zu erleichtern, besitzt der Detektor drei verschiedene Detektionsmodi: einen Modus für spannungsführende Leitungen, einen Metallmodus und einen Trockenbaumodus. Durch eine automatische Center-Finder-Skala wird während der Ortung eine punktgenaue Anzeige der Objektmitte gewährleistet. Ein weiteres Highlight ist der LED-Leuchtring, der nicht nur die Farbe wechseln kann, sondern auch akustische Signale aussendet. Das Gerät entspricht der IP-Schutzklasse „IP 54“ und schaltet sich bei Nichtgebrauch nach fünf Minuten aus. Eine Markierungsöffnung ist selbstverständlich vorhanden.
61gw-o6h9sl-_sl1000_

Handhabung und Bedienungskomfort

Der Bedienungskomfort ist bei diesem Detektor außerordentlich hoch, nach einem kurzen Einlesen in die mitgelieferte Gebrauchsanweisung waren auch bei uns alle Unklarheiten beseitigt und wir konnten mit unserem Test starten. Wir legten das Gerät an die zu messende Oberfläche und bewegten es leicht. Näherte sich der Detektor einem Objekt, verstärkte sich der Ausschlag der Messanzeige und der LED-Ring leuchtete gelb auf. Entfernte sich der GMS 120 dagegen wieder von einem Objekt, reduzierte sich der Ausschlag. Befand sich der Detektor direkt über der Mitte eines Objektes, zeigte die Messanzeige den höchstmöglichen Ausschlag und der Ring leuchtete rot auf. Gleichzeitig ertönte ein deutlich wahrnehmbarer Signalton. Auf Wunsch können Sie den Signalton aber auch abstellen.

Eine einfache Handhabung, die Spaß macht

Die Handhabung ist dank der selbsterklärenden Funktionsweise ein Kinderspiel und dürfte selbst Profis Spaß machen. Trotzdem weist der Hersteller in seiner Gebrauchsanweisung darauf hin, dass der Detektor technologisch und bauartbedingt bedingt keine hundertprozentige Sicherheit bieten kann. Nutzer sollten sich deshalb vorsichtshalber vor jedem Bohren, Fräsen oder Sägen durch andere Informationsquellen (beispielsweise Baupläne) absichern. Natürlich muss der Hersteller auf diese Tatsache hinweisen, wie der nachfolgende Abschnitt aber erläutert, ist dieses Gerät überdurchschnittlich zuverlässig.

Sehr ergonomisch

Dank der sehr schlanken ergonomischen Form liegt der Detektor hervorragend in der Hand. Die Soft-Grip-Umrandung verhindert, dass das Gerät aus der Hand rutscht und ist angenehm weich. Eine Handschlaufe sorgt für zusätzliche Sicherheit bei der Benutzung.

Messgenauigkeit

Mit der Messgenauigkeit waren wir in unserem Test sehr zufrieden. Wer mit dem Gerät mehrmals über die zu untersuchenden Stellen fährt, stellt schnell fest, dass die Genauigkeit mit jeder Wiederholung immer präziser wird. Wir wussten nach Abschluss der Messung millimetergenau, wo sich das jeweilige Objekt befand, erfreulicherweise stellten sich die Angaben dann auch noch als wahr heraus. Egal, welcher Modus genutzt wurde, auf den GMS 120 war Verlass.

Erkennt auch Leitungen, die (noch) nicht unter Strom stehen

Wir haben den Detektor auch in einem Neubau beziehungsweise Rohbau getestet, in dem die Leitungen noch nicht angeschlossen waren. Auch hier bewies er eine hohe Zuverlässigkeit. Der Grund: Im Normalfall enthalten die Leitungen Adern aus Kupfer, so dass der Detektor sie als Metall erkennt und ortet.
81wc05wlral-_sl1500_

Reichweite

Der Hersteller hat die maximale Ortungstiefe mit 120 Millimetern angegeben, was sich bei Stahl im Praxistest auch durchaus bestätigte. Bei Kupfer liegt die maximale Erfassungstiefe bei 80 Millimetern, bei Strom führenden Leitungen bei 50 Millimetern. Holzunterkonstruktionen lassen sich noch in einer Tiefe von höchstens 38 Millimetern erfassen.

Robustheit

Der GMS 120 präsentiert sich mit einem sehr stabilen Gehäuse, das auch leichtere Stürze oder Stöße nicht übel nimmt. Wer ein wenig darauf achtet, dass sich die Tastenränder nicht zu sehr mit Schmutz oder Fett zusetzen, so dass sie irgendwann womöglich klemmen, und das Gerät hin und wieder mit einem leicht feuchten Tuch reinigt, wird sicherlich viele Jahre damit arbeiten können. Wichtig: keine Reinigungs- oder Lösemittel verwenden!

Kleine Tipps

Falls es mit der Ortung nicht klappt: Achten Sie vor dem Einschalten darauf, dass der Sensorbereich absolut trocken ist. Feuchtigkeit kann den Messvorgang beeinflussen oder gar verhindern.
Außerdem ist es wichtig, dass Sie den Detektor stets geradlinig und mit einem ganz leichten Druck über den Untergrund bewegen. Dieser Druck darf während der Ortung nicht verändert werden, außerdem dürfen Sie das Gerät zwischendurch nicht anheben. Die Gleiter müssen während der gesamten Messung Kontakt zur Oberfläche haben.

Vorteile

  • Einfache, bequeme und sehr komfortable Bedienung
  • Mit drei unterschiedlichen Modi (Metall, Trockenbau und spannungsführende Leitungen)
  • Praktischer LED-Leuchtring und akustischer Signalton
  • Beleuchtetes Display
  • Automatische Kalibrierung
  • Abschaltautomatik

Nachteile

  • Technisch bedingt garantiert das Gerät laut Hersteller keine hundertprozentige Sicherheit, dennoch ist die Zuverlässigkeit sehr hoch.

61dzi0madml-_sl1000_

Fazit: toller Helfer für Heimwerker, Gas-Wasser-Installateure, Trockenbauer und Elektriker

Der GMS 120 von Bosch ist in seiner Preisklasse sicherlich einer der besten und zuverlässigsten Detektoren. Obwohl der Hersteller aus Sicherheitsgründen keine hundertprozentige Zuverlässigkeit garantiert, konnten wir uns im Test ausnahmslos auf die Ortungsergebnisse verlassen. Das Gerät ist grundsolide und sehr hochwertig, es ist technisch ausgereift und bietet eigentlich nur Vorteile. Unserer Meinung nach hat der GMS 120 nicht zuletzt auch aufgrund des hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses die Bestnote 5 verdient.

Video


<< zum Leitungssucher Test / Vergleich 2024